Stress ist bekanntermaßen eine häufige Ursache für diverse Erkrankungen: Bluthochdruck, Migräne und Magenprobleme sind nur ein paar Beispiele. Auch auf eine vorliegende Inkontinenz hat das aktuelle Stresslevel erheblichen Einfluss. Hinzu kommt, dass viele Menschen als Folge der Inkontinenz zusätzlichen Stress, Scham und andere psychosoziale Probleme erleben. Es kann zu einem Teufelskreis werden, der sich sehr zum Leiden der Betroffenen auswirkt.

Menschen, die von Stressinkontinenz betroffen sind, finden es oft schwierig, über ihre Probleme zu sprechen. Sie ziehen es vor, ihre Inkontinenz vor Freunden, Familie und manchmal sogar vor ihrem eigenen Partner zu verbergen. In vielen Fällen wagen sie es auch nicht zum Arzt zu gehen. Das Ergebnis ist, dass Menschen mit Inkontinenz ein erhöhtes Stresslevel haben und aus Scham versuchen ihr Leiden versteckt zu halten.

Stress als Verstärker der Inkontinenz

Die Angst vor kleinen „Unfällen“ oder dem damit verbundenen Geruch führt bei vielen Betroffenen zu einem hohen Maß an Stress. Auch kann ein erhöhtes Stresslevel durch ein anstrengendes Arbeitspensum oder eine durchgeplante Freizeit Auswirkung auf die Inkontinenz haben. Oft wird nämlich dann zu wenig getrunken, Toilettengänge werden ausgesetzt und es wird zu schnellem, eher ungesunden Essen tendiert.

Auch kann Stress entstehen, indem man zum Beispiel, bei jedem geringsten Drang auf die Toilette geht. Dieses Verhalten belastet die Psyche und kann sogar letztendlich zu einer noch schwächeren Blase führen.

Obwohl der Name etwas anderes vermuten lässt, hat Stressinkontinenz jedoch nichts mit mentalem Stress zu tun. Stressinkontinenz wird durch den ausgeübten Druck körperlicher Anstrengung auf die Blase verursacht. Normalerweise wird der auftretende Druck von den Beckenbodenmuskeln aufgefangen, aber im Falle einer Schwächung oder Schädigung dieser Muskeln kann ein unbeabsichtigter Urinverlust auftreten. Stressinkontinenz tritt regelmäßig auf, besonders bei Schwangeren, nach einer Entbindung und bei Frauen in den Wechseljahren. Obwohl Stressinkontinenz nichts mit psychischem Stress zu tun hat, gibt es, wie oben vorgestellt, tatsächlich einen kausalen Zusammenhang zwischen Stress, Scham und Inkontinenz.

Stress ausgelöst durch Inkontinenz

Forschungen von Abena* bestätigt den enormen Einfluss der Inkontinenz auf das tägliche Leben von Menschen mit unerwünschtem Urinverlust. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass viele Menschen mit Inkontinenz weniger Selbstvertrauen haben (30%), Probleme haben, über das Problem zu sprechen (49%) und gezwungen sind, ihre Hobbys aufzugeben (26%). Aufgrund der großen Auswirkungen von Inkontinenz treten Einsamkeit, Stress und Depressionen bei Menschen mit unfreiwilligem Verlust von Urin auf. Laut wissenschaftlicher Forschung spielt die Angst vor dem Geruch und die damit verbundene Scham eine wichtige Rolle. Praktische Probleme wie ständige Veränderung des Inkontinenzmaterials, Beschwerden über die Qualität der absorbierenden Produkte und inkontinenzbedingte Hautprobleme verstärken diese Gefühle und den damit verbundenen Stress.

*Studie von Abena Healthcare BV

Was kann also dagegen getan werden? 

Was viele Menschen leider nicht wissen, ist, dass in den meisten Fällen etwas gegen Inkontinenz unternommen werden kann. Beckenbodenphysiotherapie, Medikamente und Operationen können helfen, unbeabsichtigten Urinverlust zu reduzieren oder manchmal sogar vollständig zu beheben. Aber auch wenn eine Behandlung der Inkontinenz nicht möglich ist, gibt es Lösungen, die ein normales und aktives Leben mit Inkontinenz ermöglichen. Saugfähige Hilfsmittel wie Unterlagen für die Nacht und Inkontinenzmaterial können das Leben mit Inkontinenz viel erträglicher machen. Zuverlässiges Inkontinenzmaterial verhindert ein Auslaufen, fühlt sich weich an, beugt Hautproblemen vor und verhindert unangenehme Gerüche. Zusätzlich hat es den Vorteil, dass niemand sieht, dass ein Inkontinenzmaterial getragen wird. Ein Arzt oder Facharzt kann eine Indikation für Inkontinenzmaterial geben, womit die Erstattung durch die Krankenkasse möglich ist.

Auch können kontrollierte Toilettengänge ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Bei dem Drang zu Urinieren helfen Atemübungen oder Meditation, um ein gesundes Maß an Toilettengängen zu erreichen. Zusätzlich empfehlen wir ein angepasstes Trink- und Essverhalten. Trinken und Essen Sie gesund. Viele Menschen mit Inkontinenz beginnen aus Angst vor kleinen Missgeschicken weniger zu trinken. Dieser Ansatz ist jedoch kontraproduktiv. Wenn man weniger trinkt, besteht die Möglichkeit, dass die Blase irritiert wird, was zu einer Verschlechterung der Beschwerden führen kann. Darüber hinaus ist es wichtig, Alkohol, koffeinhaltige Getränke und scharfes Essen so weit wie möglich zu vermeiden.

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Tipps für Stress und Scham aufgrund einer Belastungsinkontinenz

  1. Für (Haus-) Ärzte und Beckenbodenphysiotherapeuten ist Inkontinenz die normalste Sache der Welt. Durch ein Gespräch mit einem Arzt oder Spezialisten ist man einer Lösung für Inkontinenz bereits einen großen Schritt näher. In den meisten Fällen wird mit Beckenbodenübungen begonnen, die oft innerhalb weniger Wochen Ergebnisse liefern. Sie können sich auch Medikamente oder Inkontinenzmaterial verschreiben lassen oder sich für weitere Untersuchungen und möglicherweise Operationen an die Urologie überweisen lassen.
  2. Sprechen Sie über das Problem. Gespräche mit Kindern, Partnern und eventuell Freunden oder Freundinnen helfen, Inkontinenz einen Platz zu geben. Es vermittelt ein Verständnis für die Launen, die manchmal als Folge der Unannehmlichkeit von unerwünschtem Urinverlust auftreten. Geteiltes Leid ist halbes Leid.
  3. Gehen Sie zum Sport, tanzen Sie zu guter Musik oder versuchen Sie es mit Yoga. Bewegung bietet Entspannung und beugt Fettleibigkeit vor. Übergewicht und Stress können Probleme mit der Blase verschlimmern.

Und besonders wichtig: Die Verwendung von zuverlässigem Inkontinenzmaterial hilft, Auslaufen und Hautprobleme zu vermeiden.

Zuverlässiges und diskretes Inkontinenzmaterial

Die Verwendung von Damenbinden oder Slipeinlagen bei Inkontinenz ist aus mehreren Gründen keine gute Idee. Im Gegensatz zu Inkontinenzmaterial sind Damenbinden nicht dafür gemacht, Urin aufzunehmen, was das Risiko von Leckagen, unangenehmen Gerüchen und Hautproblemen erhöht. Gleiches gilt für andere Haus-Garten-Küchen-Heilmittel. Mehrere Unterhosen übereinander zu ziehen oder Stofflappen in der Unterhose zu tragen ist keine Lösung! Zusätzlich kann die Verwendung des falschen Inkontinenzmaterials auch die oben erwähnten Probleme verursachen. Ein Arzt oder eine Kontinenz-Schwester kann beraten, welches Inkontinenzmaterial am besten für die entsprechende Situation geeignet ist. Wenn der Schritt zu einem Spezialisten für Sie zu groß ist, ist es auch möglich, kostenlos und diskret Testpakete zu bestellen. Auf diese Weise können Sie entscheiden, welches Inkontinenzmaterial für Sie am besten geeignet ist. Achten Sie besonders auf die Größe und die Aufnahmekapazität der Produkte.

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Wie Stress Inkontinenz beeinflussen kann

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