
METHICILLIN ANTIBIOTIKA RESISTENTE BAKTERIEN
Was ist MRSA?
Das MRSA ist ein kugelförmiges Bakterium, welches in einer Art Traubengebilde agiert. Durch seine Antibiotikaresistenz ist das Bakterium besonders gefürchtet und die Behandlung sehr pflegeintensiv.
Tatsächlich ist der MRSA-Keim weit verbreitet und allgegenwärtig. So befinden sich bereits oftmals MRSA-Erreger auf unserer Haut (z.B. unter den Achseln) oder auf unseren Schleimhäuten. Dort stellen sie jedoch keine Bedrohung dar. Wenn sie jedoch einen Weg in das Innere unseres Körpers (z.B. durch die orale Einnahme oder offene Wunden) finden und auch noch ein geschwächtes Immunsystem vorliegt, dann kann es innerhalb weniger Tage zu einer Infektion kommen. Die Inkubationszeit kann bei der oralen Aufnahme nur wenige Stunden betragen.
Der Infektionsweg von MRSA
Die Infektion kann zwischen Bewohnern, von Pflegekraft auf den Bewohner oder über die unbelebte Umgebung (z. B. gemeinsam benutzte Badetücher) übertragen werden. In den meisten Fällen erfolgt die Übertragung durch die Hände z. B. des Pflegepersonals.
Bei nasaler Besiedlung kann sich der Erreger ausgehend vom Nasenvorhof auf andere Bereiche der Haut (u. a. Hände, Brustkorb, Perinealregion) und Schleimhäute (z. B. Rachen) ausbreiten.
Symptome von MRSA
-
Furunkel, eitrige Entzündungen der Haut
-
Abszesse, Empyeme, Wundinfektionen
-
Akute Mittelohrentzündung
-
Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
-
Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
Die Unterbringung des Betroffenen
Eine Einzelzimmerunterbringung (Isolation) ist nicht generell erforderlich. Zusammenlegen mehrerer MRSA-Besiedelter ist möglich (Kohortierung). Die Unterbringung muss angepasst an das Risiko erfolgen.
Einzelzimmer bei MRSA-Besiedlung/Infektion eines Bewohners:
- mit ausgedehnten chronischen Hautläsionen (z.B. Ekzem, Wunden)
- Schuppenden Dermatosen bei gleichzeitiger Besiedelung der Haut
- mit invasiven Zugängen (z.B. Harnwegskatheter, PEG-Sonden), und insbesondere bei Besiedelung der Atemwege und gleichzeitigem Tracheostoma.

Pflege im Mehrbettzimmer ist möglich, wenn der/die Mitbewohner keine offenen Wunden hat oder mit Kathetern, Sonden oder Tracheostoma versorgt ist.
Das Verhalten in einem Ausbruchsfall
Die Regeln der Händehygiene sind strikt einzuhalten, d.h. eine hygienische Händedesinfektion ist vor und nach jeder Kontaminationsmöglichkeit im MRSA-Bereich notwendig (Ärzte, Pflege, Physiotherapeuten, Podologe, etc.,).
Es ist zwingend notwendig Handschuhe (Einmaluntersuchungshandschuhe) bei der Grund- und Behandlungspflege, körperlicher Untersuchung und Behandlung sowie bei möglichem Kontakt mit MRSA- kontaminiertem Material zu tragen.
Zusätzlich müssen Schutzkittel und Mundschutz (FFP2) bei direktem Patientenkontakt, für die Grund- und Behandlungspflege, bei Verbandwechsel von MRSA-kontaminierten/- infizierten Wunden getragen werden. Bei nässenden Wunden empfehlen wir zusätzlich eine Folienschürze tragen.
Was muss ich desinfizieren und wie häufig?

Mindestens einmal täglich ist eine Flächendesinfektion der patientennahen Flächen mit einem bei der VAH gelisteten Flächendesinfektionsmittel durchzuführen.
Anlassbezogen ist es notwendig bei Kontamination mit Blut, Sekreten oder Exkreten ist zusätzlich eine sofortige gezielte Flächendesinfektion durchführen.
Dabei ist stets zu beachten, dass nur auf trockenen Oberflächen eine Desinfektion vollumfänglich wirksam durchgeführt werden kann. Eine nasse Oberfläche verändert die Einwirkzeit und damit auch die Wirksamkeit.
Sie haben Fragen oder benötigen Hilfe?
Vereinbaren Sie einen Termin mit uns und erhalten Sie einen gratis Infektionspräventions-Scan!
