Der Infektionsweg von MRGN
Die Infektion kann zwischen Bewohnern, von Pflegekraft auf den Bewohner oder über die unbelebte Umgebung (z.B. gemeinsam benutzte Badetücher) übertragen werden. Desweitern können sich die Bakterien einige Tage bis Wochen auf Oberflächen halten.
Auch feuchte Flächen wie Waschbecken, Duschen oder Toiletten können mit MRGN-Bakterien besiedelt sein. Durch Berühren von verunreinigten rohen Lebensmitteln, Gegenständen oder Bekleidung können die Bakterien auf die Hände gelangen und von dort weiter übertragen werden.
Auch durch den Verzehr von belasteten Lebensmitteln kann es zur Besiedlung des Darmtraktes mit MRGN-Bakterien kommen.
Was ist MRGN?
MRGN-Bakterien sind eine Sammelbezeichnung für eine größere Gruppe an Bakterien, die Resistenzen gegenüber Antibiotika entwickelt haben. MRGN-Träger, deren Haut, Schleimhäute oder Darm besiedelt sind, haben keine Beschwerden. Sie erkranken nicht zwingend. Eine Erkrankung kann ausbrechen, wenn Keime beispielsweise durch medizinische Eingriffe oder bei einem geschwächten Abwehrsystem einen Weg in innere Organe des Körpers finden. Die Möglichkeit der Übertragung besteht, solange MRGN-Bakterien nachgewiesen werden können.
Symptome von MRGN
Die Unterbringung des Betroffenen
Eine Einzelzimmerunterbringung (Isolation) ist nicht generell erforderlich. Zusammenlegen mehrerer MRGN-Besiedelter ist möglich (Kohortierung). Die Unterbringung muss angepasst an das Risiko erfolgen.
Einzelzimmer bei MRGN-Besiedlung/Infektion eines Bewohners:
– mit ausgedehnten chronischen Hautläsionen (z.B. Ekzem, Wunden)
– Schuppenden Dermatosen bei gleichzeitiger Besiedelung der Haut
– mit invasiven Zugängen (z.B. Harnwegskatheter, PEG-Sonden), und insbesondere bei Besiedelung der Atemwege und gleichzeitigem Tracheostoma.
Pflege im Mehrbettzimmer ist möglich, wenn der/die Mitbewohner keine offenen Wunden hat oder mit Kathetern, Sonden oder Tracheostoma versorgt ist.
Das Verhalten in einem Ausbruchsfall
Die Regeln der Händehygiene sind strikt einzuhalten, d.h. eine hygienische Händedesinfektion ist vor und nach jeder Kontaminationsmöglichkeit im MRGN-Bereich notwendig (Ärzte, Pflege, Physiotherapeuten, Podologe, etc.,).
Es ist zwingend notwendig Handschuhe (Einmaluntersuchungshandschuhe) bei der Grund- und Behandlungspflege, körperlicher Untersuchung und Behandlung sowie bei möglichem Kontakt mit MRGN- kontaminiertem Material zu tragen.
Zusätzlich müssen Schutzkittel und Mundschutz bei direktem Patientenkontakt, für die Grund- und Behandlungspflege, bei Verbandwechsel von MRGN-kontaminierten/- infizierten Wunden getragen werden. Bei nässenden Wunden empfehlen wir zusätzlich eine Folienschürze tragen.
Was muss ich desinfizieren und wie häufig?
Mindestens einmal täglich ist eine Flächendesinfektion der patientennahen Flächen mit einem bei der VAH gelisteten Flächendesinfektionsmittel durchzuführen.
Anlassbezogen ist es notwendig bei Kontamination mit Blut, Sekreten oder Exkreten ist zusätzlich eine sofortige gezielte Flächendesinfektion durchführen.
Dabei ist stets zu beachten, dass nur auf trockenen Oberflächen eine Desinfektion vollumfänglich wirksam durchgeführt werden kann. Eine nasse Oberfläche verändert die Einwirkzeit und damit auch die Wirksamkeit.
Welche Produkte benötige ich bei einem Ausbruch?
Schutzkleidung
Um eine Ausbreitung zu vermeiden
Das Verhindern der Ausbreitung von Infektionen beginnt mit der ordnungsgemäßen Durchführung von Pflegeprozeduren. Stellen Sie sicher, dass Sie die richtigen Produkte zur Verfügung haben.
Flächendesinfektion
Welche Produkte benötige ich?
Die richtige Reinigung und Desinfektion des Bewohnerzimmers sind unabdingbar bei einem Norovrius, Influenza, MRGN oder MRSA Ausbruch. Lernen Sie die Möglichkeiten kennen.
Händehygiene
Worauf muss ich besonders achten?
Händehygiene ist eines der wichtigsten Themen in der Infektionsprävention und im Ausbruchsfall. Es gibt viele Dinge die dabei beachtet werden müssen.