Ratgeber Inkontinenz

Alles rund um das Thema Blasenschwäche

Mit dem Thema Blasenschwäche sollte mit viel Geduld und Diskretion umgegangen werden, da die Scham vieler Betroffener groß sein kann.

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In Deutschland leiden rund 9 Millionen Menschen unter einer Form der Blasenschwäche. Darunter vermutlich auch einige ihrer Bewohner oder Patienten. Das Thema Blasenschwäche ist für jeden schambehaftet und wird nur ungern angesprochen. Versuchen Sie, diese Hemmungen abzubauen, denn häufig steckt hinter dem Urinverlust ein Grund, der unter Umständen behandelt werden kann.

Blasenschwäche kann durch zahlreiche Faktoren ausgelöst werden, unter anderem:

Geschwächte Beckenbodenmuskulatur – Die Blase und die Harnröhre werden durch Muskeln gestützt und in ihrer Lage gehalten. Dabei handelt es sich um die Beckenbodenmuskeln, die auch die Blase verschließen. Wenn die Kraft und/oder Flexibilität dieser Muskeln nachlässt (häufig aufgrund von geburtsbedingten Verletzungen am Blaseneingang, Beckenboden oder Darm), kann es selbst bei Alltäglichem, wie Husten zu einem unkontrollierten Urinverlust kommen.

Auch Übergewicht kann die Muskeln des Beckenbodens zusätzlich belasten!

Angeborene Fehlbildungen – Möglicherweise wurden Sie mit einer Fehlbildung der Blase oder des Schließmuskels geboren, sodass es bisher immer wieder zu einem unkontrollierten Urinverlust kam oder dieser auftrat, sobald weitere Faktoren das Symptom verschärften.

Wechseljahre – Die Schleimhaut dünnt aus, wodurch sich die Harnröhrenöffnung vergrößert. Dadurch kann es zu Harnabgang kommen und das Risiko für Blasenentzündungen steigt. Die ausgedünnte Schleimhaut kann die in der Blase verlaufenden Nerven nicht mehr so gut schützen, sodass die Blase stärker gereizt wird. Die möglichen Folgen sind häufigeres Wasserlassen und unkontrollierter Harnaustritt.

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Krankheit – Infektionen der Nieren oder der Harnwege können zu Blasenreizung und Inkontinenz führen, ebenso wie schwere Verstopfung. Bei Infektionen bilden sich Ablagerungen in den Harnwegen und können so die Harnleiter blockieren.

Nervenschädigung – Eine Harninkontinenz kann durch Schädigungen der Nerven, wie etwa bei Wirbelsäulenverletzungen oder Nervenerkrankungen wie der Multiplen Sklerose, hervorgerufen werden. Hier wird das Signal von der Blase zum Stammhirn gestört.

Sonstiges – Auch eine Operation, bestimmte Medikamente oder eine überempfindliche Blase können der Auslöser für eine Blasenschwäche sein.

Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Schweregrade der Inkontinenz oder Blasenschwäche. Hier eine Übersicht:

1. Belastungsinkontinenz: Dies ist bei Weitem die häufigste Form und oftmals bei Frauen nach der Geburt oder der Menopause anzutreffen. Der Harnverlust wird durch körperliche Belastung (z.B. Niesen) bedingt.

2. Dranginkontinenz: Die zweit häufigste Form der Inkontinenz, die auch als überaktive Blase bezeichnet wird. Hier tritt ein plötzlicher und und nur schwer unterdrückbarer Harndrang auf.

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3. Überlaufinkontinenz: Diese tritt vorrangig bei älteren Männern auf. Bei diesen ist häufig die Prostata, die direkt unter der Blase sitzt, leicht vergrößert. Auch Frauen können unter diesen Symptomen leiden, und zwar aufgrund eines vergrößerten Blasenmuskels bei einer über Jahre entwickelten Überdehnung der Blase. Bei Diabetes oder großem Alkoholkonsum kann es ebenfalls bei beiden Geschlechtern zu Symptomen dieser Inkontinenzform kommen. Dies gilt auch für Nervenerkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente, durch die es sowohl bei Männern als auch Frauen zu einer Überlaufinkontinenz kommen kann.

4. Reflexinkontinenz: Diese Form der Inkontinenz liegt vor, wenn die Betroffenen keinerlei Kontrolle über die Blase mehr haben, in der Regel nach einem Unfall oder einer Krankheit.

Dies sind die Ursachen und häufigsten Formen der Inkontinenz. Beachten Sie aber bitte unbedingt, dass nur ein Arzt eine Diagnose und Behandlung stellen kann. Dies sollten Sie hinsichtlich einer Inkontinenz, als auch jedem anderen medizinischen Leiden, bitte unter allen Umständen berücksichtigen.

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