Wie geht man die Intimpflege an

Intimpflege bei Angehörigen

Die Intimpflege zählt mit zu den wichtigsten Schritten einer rundum vollständigen Körperwäsche. Wenn Sie einen Ihrer Angehörigen im Eigenheim pflegen müssen, dann lässt es sich nicht vermeiden, die Intimpflege zu übernehmen – zumindest die Schritte, die Ihre Angehörigen nicht mehr selbst schaffen. Natürlich kann diese Situation unangenehm für beide Seiten sein, dennoch möchten wir Ihnen Tipps geben, wie die Intimpflege bei Angehörigen mit möglichst wenig Scheu und Scham durchgeführt werden kann.

Zuallererst möchten wir kurz thematisieren, warum die Intimpflege bei Pflegebedürftigen nicht zu kurz kommen sollte und welche Risiken entstehen können, wenn die Intimpflege vernachlässigt wird.

Risiken und Gefahren beim Auslassen der Intimpflege

Ein allgemeines Wohlbefinden und ein Frischegefühl resultiert aus einer regelmäßigen Intimhygiene. Nicht nur bei Pflegebedürftigen, sondern in jeder Altersstufe ist das Waschen des Intimbereichs wichtig. Welche Risiken und Gefahren dennoch im hohen Alter zunehmend auftreten, möchten wir Ihnen kurz erläutern:

1. Gerüche & Verunreinigungen

Da im Intimbereich sowohl bei Frauen als auch bei Männern Urin und Stuhl ausgeschieden werden sowie Schweiß- und Duftdrüsen permanent arbeiten, kann es schnell dazu kommen, dass unangenehme Gerüche entstehen und sich festsetzen. Durch regelmäßiges Reinigen mit warmem Wasser können in erster Linie Gerüche und Verunreinigungen beseitigt werden. Im Allgemeinen beugt die Intimpflege ebenso Haut-, Schleimhaut sowie Pilzerkrankungen vor, die genauso wie Hautreizungen oder Irritationen auftreten können. Inkontinenz spielt gerade im hohen Alter eine große Rolle bei jenen Risken.

2. Harnwegsinfektionen

In den schlimmsten Fällen kann es zu Harnwegsinfektionen kommen, da Darmbakterien vom After leicht zu den Geschlechtsteilen verschleppt werden können. Keime, die an die Schleimhaut gelangen, können besonders unangenehme Folgen wie beispielsweise eine Schleimhautentzündung haben.

Intimpflege bei Angehörigen

Scheu und Scham: Wie Sie die Intimpflege bei Ihren Angehörigen möglichst angenehm gestalten

Natürlich ist es in jedem Fall unangenehm, wenn man die Intimhygiene an einer anderen Person durchführen muss. Sowohl bei Ihren Angehörigen als auch bei Ihnen selbst kann schnell Scham aufkommen. Dennoch möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie die Intimhygiene möglichst angenehm, zügig, aber auch wirksam durchführen können.

Zu allererst sollten Sie eine angenehme Umgebung schaffen: Bereiten Sie alle Utensilien (Waschlappen, Handschuhe, Handtücher und Waschlotionen) vor, sodass alles Griffbereit in der Nähe liegt. Falls Sie Ihre Angehörigen im Bett pflegen, legen Sie eine Bettschutzvorlage aus. Wichtig ist, dass Sie bei allen Pflegevorgängen die Infektionsschutzmaßnahmen einhalten. Es macht dabei keinen Unterschied, ob eine pflegebedürftige Person in einer Pflegeeinrichtung oder im Eigenheim gepflegt wird. Die Hygiene steht zugunsten Ihrerseits als auch für die zu pflegende Person im Vordergrund. Tragen Sie deshalb beim Pflegevorgang immer Einmalhandschuhe und einen Mundschutz. Hierbei gilt, dass möglichst wenig Gefahr besteht, dass Keime oder Erreger von Außerhalb an empfindliche Stellen wie Schleimhäute oder offene Wunden gelangen.

Während des Pflegevorgangs

Beim Ablauf der Intimpflege ist es in erster Linie hilfreich, dass Sie schauen, welche Pflegeschritte Ihre Angehörigen selber durchführen können. Lassen Sie dabei selbst die kleinsten Schritte von Ihren Angehörigen durchführen. Dabei entsteht nicht so viel Scham und das Selbstbewusstsein bleibt bei Ihren Angehörigen erhalten. Ist Ihr Angehöriger nicht in der Lage, wenige oder gar keinen Schritt durchzuführen, so teilen Sie ihm vor jedem Pflegeschritt mit, was Sie als nächsten tun. Lenken Sie während der Pflege ein unabhängiges Gesprächsthema ein. Dadurch entsteht Ablenkung und das Schamgefühl wird deutlich reduziert.

Welche Pflegemittel sollten benutzt werden

Wichtig: Machen Sie sich zu allererst bewusst, ob Ihre Angehörigen bestimmte Vorerkrankungen, Beschwerden oder Probleme im Intimbereich haben. Eine ärztliche Einschätzung kann dabei sehr hilfreich sein, bevor Sie selbst mit der Intimhygiene und bestimmten Lotionen oder Pflegemitteln hantieren. Beispielsweise kann es bei schweren Fällen von Inkontinenz oder den dadurch entstehenden Erkrankungen gefährlich sein, die Intimpflege als Laie zu übernehmen. Wenn Sie sich besonders unsicher fühlen oder nicht in der Lage sind, die Intimpflege zu übernehmen, dann sollten Sie diese dringend von Pflegepersonal durchführen lassen. Informationen zu diversen Pflegemöglichkeiten – beispielsweise einem ambulanten Pflegedienst – finden Sie HIER.

Im Falle, dass Sie die vollständige Intimpflege übernehmen, geben wir Ihnen im Folgenden allgemeine Tipps über verschiedene Pflegemittel und Vorgänge, die Sie auf jeden Fall beachten sollten.

Unsere Tipps

1. Vergewissern Sie sich, dass bei jedem Waschprozess Ihres Angehörigen die allgemeinen Infektionsschutzstandards eingehalten werden. Selbst wenn es sich um ein Familienmitglied oder einer nahestehenden Person handelt. Ziehen Sie Einmalhandschuhe an, ggf. eine Schutzschürze und legen Sie bei Bedarf einen Mundschutz Weitere Informationen zum Thema Infektionsprävention finden Sie HIER.

Abena Einmalhandschuhe

Mundschutz

2. Nutzen Sie leichte Intimpflegelotionen oder möglichst hautneutrale Pflegeprodukte wie beispielsweise Intimpflegetücher oder die Abena Intimpflege. Mit einem pH-Wert von 3,5 ist die Pflegeseife besonders hautfreundlich und unterstützt den natürlichen Säureschutz der Haut im Intimbereich.

3. Achten Sie am besten darauf, dass Pflegehilfsmittel wie Waschlappen oder Tücher eine angepasste Struktur haben bzw. besonders geeignet für empfindliche Haut sind. Hierbei eignet sich zum Beispiel der Abena Airlaid Waschhandschuh für eine angenehme Haut- und Intimpflege.

Abena Intimpflege aus der Spenderflasche.

Abena Intimpflege

Abena Airlaid Waschhandschuhe

4. Der reine Waschvorgang sollte in jedem Fall sanft und achtsam angegangen werden. Starkes Reiben oder Schrubben kann bei vorgereizter Haut nicht vorteilhaft sein. Am ergiebigsten sind schonend leichte Bewegungen, da wir die Haut vorbeugend behandeln möchten. Tupfen Sie beispielsweise beim Abtrocknen des Intimbereichs mit leichten Druck-Bewegungen, anstatt die Haut mit zu starker Reibung zu belasten.

Für weitere Pflegetipps schauen Sie HIER vorbei oder informieren Sie sich über Leistungen und Hilfen beim Bundesministerium für Gesundheit.

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