10 Tipps für die optimale Pflege Ihrer Angehörigen

Die Pflege von Angehörigen richtig angehen

Die Pflege eines Angehörigen kann sie vor viele Herausforderungen stellen und gerade zu Anfang werden sie sich oftmals vermutlich schnell überfordert fühlen. Dennoch können sie den Pflegealltag mit einigen Tipps und Tricks einfacher gestalten und sich selber entlasten. Dabei werden sowohl sie als auch ihre Angehörigen von profitieren. Natürlich ist es in erster Linie wichtig, wie schwer der Pflegegrad ihres Angehörigen ist und wie individuell ihre Pflege funktioniert.

Inkontinenz bei Demenz richtig pflegen- Pflegerin lächelt älteren Menschen an

Dennoch möchten wir ihnen mit diesem Ratgeber eine möglichst breite Übersicht über die Pflege eines Angehörigen darbieten und die Themen rund um Inkontinenz- und Körperpflege abdecken.

1. Informieren und planen – von Pflegegrad bis Pflegegeld

Als erstes ist es besonders wichtig, dass sie sich umgehend und ausführlich über ihre individuelle Situation informieren. Ein Angehöriger ist pflegebedürftig und sie planen die Pflege zu Hause durchzuführen? In diesem Fall sollten sie feststellen, welche Pflegeleistungen ihnen und ihrem zu pflegenden Angehörigen zustehen. Sie können entweder Pflegegeld beantragen, welches je nach Pflegegrad von ihrer Pflegekasse oder ihrer privaten Versicherung übernommen wird oder einen ambulanten Pflegedienst zu sich kommen lassen. Weitere detaillierte Informationen erhalten sie in diesem Ratgeberbeitrag!

2. Der richtige Umgang mit sensiblen Themen

Die Pflege eines Angehörigen ist für viele Beteiligte ein sensibles Thema. Gerade wenn es um den Umgang rund um Körperpflege und Inkontinenz geht. Wir können ihnen dahingehend empfehlen möglichst offen und verständnisvoll gegenüber ihren Angehörigen zu sein.

Verschlossenheit und Scham ist völlig natürlich, weshalb eine offene Kommunikation in diesen Fällen sehr wertvoll sein kann.

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Natürlich können wir ihnen keine fachlich individuelle und offizielle therapeutische Hilfe geben, jedoch möchten wir sie in diesem Fall ermutigen professionelle Hilfe aufzusuchen, wenn sie Schwierigkeiten haben sich mit ihren Angehörigen auseinander zu setzen. Weitere Informationen finden sie HIER!

3. Blasenschwäche & Inkontinenzvorsorge

In Deutschland sind mehr als 10 Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. Weltweit leiden sogar über 200 Millionen Menschen daran. Zwar ist der Großteil der Betroffenen durchschnittlich über 50 Jahre alt, jedoch kann Inkontinenz beispielsweise auch nach einer Schwangerschaft oder diversen Operationen auftreten. Ebenfalls kann eine schwache Beckenbodenmuskulatur, eine Nervenstörung oder eine vergrößerte Prostata der Auslöser für Inkontinenz sein. Genauere Informationen finden sie in diesem Ratgeber:

Alles rund um das Thema Blasenschwäche

Je nachdem ob ihre Angehörigen jung oder alt sind gilt Folgendes: Bei ersten Anzeichen einer Blasenschwäche sollten sie keinesfalls wegschauen und sich wenn möglich eine ärztliche Diagnose geben lassen. Es gibt natürlich auch eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Blasenschwäche vorzubeugen. Mit diversen leichten Sportarten, Übungen und kleinen Trainingseinheiten im Alltag lässt sich der Beckenboden stärken und kann langfristig positive Folgen für sie und ihre Angehörigen haben. Weitere Informationen zum Thema rund um Inkontinenzvorsorge und Sport finden sie hier:

Sport bei Inkontinenz

4. Waschen und Pflegemittel

Je nachdem wie schwer der Pflegegrad ihrer Angehörigen ist, können Schwierigkeiten aufkommen, wenn es um die Körperpflege und das Waschen geht. In der Regel ist es hilfreich, wenn sie den Waschvorgang mit ihren Angehörigen so planen, dass ein geregelter Ablauf entsteht und je nach körperlicher Verfassung im Sitzen oder liegen durchgeführt werden kann. Achten sie jedoch darauf, dass der Waschprozess im Liegen nicht allzu lange andauert, da dies zumeist den Kreislauf stark belasten kann. Versuchen sie deshalb im Idealfall nur die nötigsten Schritte im Liegen durchzuführen.

Geben sie ihrem Angehörigen vor jedem neuen Schritt genaue Informationen, was sie als nächstes tun, damit dieser genau weiß, was als nächstes ansteht. Ebenso ist es hilfreich, wenn sie einfache Schritte von ihren Angehörigen selber durchführen lassen, damit sowohl das Selbstwertgefühl, als auch das Bewusstsein von eigener Kontrolle weitestgehend gefördert wird. Bei speziellen Situationen (und je nach Pflegegrad) können sie professionelle Hilfe in Form von ambulantem Pflegepersonal beantragen.

5. Intimpflege

Die Intimpflege stellt einen wichtigen Teil des Waschprozesses dar, der keinesfalls ausgelassen oder vernachlässigt werden sollte. Gerade im Falle von Inkontinenz ist es umso wichtiger, dass sie den Intimbereich regelmäßig waschen und pflegen. Ebenso wie beim restlichen Waschvorgang ist es besonders Hilfreich, wenn sie offen mit ihren Angehörigen kommunizieren und jeden Pflegeschritt ankündigen und gegebenenfalls ablenkende Gesprächsthemen anregen, wodurch die Scham bei ihren Angehörigen reduziert werden kann. Lassen sie je nach Möglichkeit einfache Schritte von ihren Angehörigen selber durchführen.

Zum Pflegeprozess: Nutzen sie Pflegemittel, die einen pH-Wert von 3,5 haben, da diese besonders hautfreundlich sind und den Säureschutz der Haut im Intimbereich fördern. Versuchen sie Hautfalten oder empfindliche/ gereizte Stellen sanft zu behandeln und Reibung zu vermeiden.

6. Hautpflege nach dem Waschen

Natürlich sollten sie nach dem Waschprozess darauf achten, dass die Haut ihrer Angehörigen möglichst sanft gepflegt wird. Oftmals kann es vorkommen, dass empfindliche Haut durch diverse Pflegemittel zu trocken wird und die Gefahr von Hautreizungen oder Rötungen auftreten kann. Je nach Hauttyp kann die Haut natürlich unterschiedlich reagieren, dennoch ist es gerade bei Menschen, die von Inkontinenz betroffen sind enorm wichtig, dass sie auf eine ausreichende Hautpflege achten. Stöbern sie gerne in unserem Shop nach passenden Pflegemitteln für eine zuverlässige uns sichere Hautpflege!

Schauen Sie für explizitere Tipps gerne in unserem Ratgeber zum Thema Hautschutz rein:

Hautpflege bei Senioren

7. Bettschutz

Oftmals kann es zu einem Problem werden, wenn ihre Angehörigen beispielsweise Nachts über Stunden ihrer Inkontinenz ausgesetzt sind. Zwar können zuverlässige Inkontinenzprodukte einen enormen Beitrag zu einem entspannten Schlaf beitragen, dennoch ist ein zusätzlicher Bettschutz in solchen Fällen sehr wertvoll.

Des Weiteren kann eine Bettschutzunterlage hilfreich sein, wenn sie oder ihre Angehörigen nach einem medizinischen Eingriff oder einer Schwangerschaft zu Hause gepflegt werden müssen. Genauere Tipps und Infos zu unseren verschiedenen Bettschutzunterlagen finden sie in einem gesonderten Ratgeberbeitrag!

8. Pflegevorsorge für Ausflüge

Wenn sie im Laufe der Zeit immer besser mit ihrem Pflegeablauf klar kommen, dann entsteht eine eingeübte und sichere Routine zwischen ihnen und ihren Angehörigen. Falls sie mit ihren Angehörigen jedoch außerhalb des Hauses Zeit verbringen, beispielsweise auf einem kurzen Auslauf, einer Feier oder einen längeren Urlaub planen, dann könnte es im ersten Moment schwierig sein die eigene Routine zu durchbrechen. Dennoch gilt auch in diesen Fällen: Alles ist möglich!

Ein Ausflug mit einer pflegebedürftigen Person ist in erster Linie gut zu durchplanen. Je nach Situation kommt es zu aller erst darauf an, wie lange ihr Ausflug andauert. Bei kürzen Spaziergängen reicht es bereits aus, wenn sie einige Notfall-Hilfsmittel (Einweghandschuhe, Waschhandschuhe, Inkontinenz-Waschhandschuhe etc.) parat haben. Bei längeren Ausflügen oder Autofahrten ist es hilfreich, wenn sie je nach Dauer und Distanz bewusste Toilettenpausen einplanen. Bei leichter Blasenschwäche können diese Pausen schon sehr hilfreich sein. Informieren sie sich in welchem Umfang diese ermöglicht werden können. Bei starker Blasenschwäche/ Inkontinenz sollten sie daran denken, dass sie ihre Angehörigen mit den richtigen Inkontinenzprodukten (Inkontinenzeinlagen, Fixierunterwäsche oder Windeln) ausstatten und genug Ersatz einpacken.

Zum Ratgeber: Unterwegs mit Angehörigen

9. Pflegehilfsmittel

Je nachdem, wie der Pflegegrad des zu pflegenden Angehörigen festgelegt wurde und sie durch ein Pflegegeld unterstützt werden, müssen sie die passenden Pflegehilfsmittel für ihre individuelle Situation auswählen. Neben den herkömmlichen Inkontinenzprodukten ist es ebenso von Nöten, passende Haut- und Körperpflegeprodukte, Einweghandschuhe, Infektionsschutz-Produkte oder Haushaltsprodukte, wie Taschentücher, Toilettenpapier oder Zipbeutel für die Entsorgung von Inkontinenzmaterial vorrätig anzulegen.

10. Infektionsschutzmaßnahmen für Zuhause

Auch wenn sie einen Angehörigen im eigenen Haus pflegen, sollten sie die herkömmlichen Infektionsschutzmaßnahmen nicht vernachlässigen. Maßnahmen für die Infektionsprävention sollten demnach streng eingehalten werden. Dazu gehört beispielsweise die gründliche Reinigung von Oberflächen, besonders im Bereich der Sanitäreinrichtungen. Außerdem sollte eine gute persönliche Basishygiene eingehalten werden, wodurch unnötige Infektionsrisiken vermieden werden können.

Die fachgerechte Desinfektion der Hände ist dahingehend eine der wichtigsten Infektionsschutzmaßnahmen. Für weitere Informationen zum Thema Infektionsschutz und Infektionsprävention können sie sich ausgiebig auf unserer Sonderseite zum Thema schlau machen!

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